Freitag, 21. September 2007

Langes Wochenende in BANGKOK

Drei Tage Thailand koennen ganz schone aufregend sein. Wenn man aus Indien kommt ist ein Kulturschock unvermeindbar. Neue saubere Strassen mit teilweise mehr als 3 Spuren, Taxis, die schneller als 40km/h fahren, Autos die nicht hupen und nicht von beiden Seiten ueberholen, Hochaeuser mit mehr als 20 Stockwerken... Also wenn man glaubt, Thailand waere arm und unentwickelt, wird man hier eines anderen belehrt.

Unsere Reise begann Freitag Nacht. Um 3 Uhr ging unser Flieger ab Bangalore. Diesmal war ich nicht mit Jungs sondern mit zwei Maedels (eine Littauerin und eine Inderin) unterwegs, was auch mal einen ganz neue Erfahrung fuer mich war :-)
Der Flug dauerte knapp 4 Stunden und dank 1,5 Stunden Zeitverschiebung landeten wir morgens um um halb 9 frisch und munter (kleiner Spass am Rande!) am nagelneuen Flughafen von Bangkok. Schon da ging der Kulturschock los: Bangkok hat etwa gleich viel Einwohner wie Bangalore, namlich um die 6 Millionen. Bangalores Flughafen ist sehr alt und heruntergekommen und echt mini! Bangkoks Flughafen dagegen wurde erst letztes Jahr neu eroeffnet, ist riesen gross und noch moderner als der Frankfurter Flughafen.

Am Flughafen gelandet bedeutete noch nicht gleich, thailaendischen Boden betreten. Wir brauchten ein 'Visa on arrival' fuer Manasa, die Inderin. Dass Lina, die aus Littauen stammt, was hier in Asien uebrigens keiner kennt, auch ein Visa braucht, haben wir erst am Flughafen erfahren. Da war ich echt froh, dass ich mit meinem deutschen Reisepass durch alle Kontrollen innerhalb von Minuten durch war. Die zwei Maedels mussten etliche Formulare ausfuellen, dann 1,5 Stunden am ersten Schalter warten und dann nochmal 45 Minten am Passport Check. Ich dagegen musste dann auf die zwei warten...

Gegen 12 Uhr haben wir dann endlich den Flughafen verlassen und sind nach 'Kao San' gefahren und haben uns dort ein schoenes Hotel gesucht. Kao San hat mich sehr an die Sternschanze in Hamburg erinnert - hauptsaechlich junge, etwas alternative Leute, total entspannte Atmosphaere, viele billige Shops und schoene Cafes und Kneipen.

Wir haben uns dann auf gemacht, ein paar Buddha-Tempel zu besuchen.
Blick ueber BangkokAm Ende haben wir uns noch zu einer Bootsfahrt in den Sonnenuntergang auf dem Chao Phraya River ueberreden lassen, was sogar nach Verhandlungen wohl viel zu teuer war, aber sich echt gelohnt hat.
Abends sind wir dann nach Silom gefahren, um uns dort die legendaere Sex-Tourismus-Meile Patpong anzuschauen. Hat mich wieder sehr an Hamburg erinnern, diesmal an St. Pauli. Der Unterschied war nur, dass in Hamburg nur Maenner in die Stripclubs rein gerufen werden, hier aber auch die Frauen angesprochen wurden. Uh, war das komisch. In eine Bar haben wir kurz reingeschaut, aber die halbnackten Maedels haben uns so leid getan, dass wir schnell wieder raus sind. In einer Strasse gabs dann auch maennliche Stripper im Programm, aber wir sind da nur kurz durchgelaufen und haben dann beschlossen, das haben wir nicht noetig, wir gehn shoppen :-) Rund um Patpong gibt es naemlich einen grossen Night-Bazar mit grosser Auswahl an spottbilligen Lacoste-Shirts, Gucci-Sonnenbrillen und Rolex-Uhren. Wir wollten dann noch in die Sky-Bar im 63. Stock eines Wolkenkratzers, aber da wir der Dame am Empfang wohl nicht schick genug gekleidet waren und vor allem unsere FlipFlops ihr nicht gepasst haben, sind wir zurueck in unsere gemuetliche Kao San Road. Dort tobt Nachts wir Tags das Leben. In einem schoenen Restaurant mit toller Live-Band (uns ist aufgefallen, in Bangkok kommt meistens gute Musik!) haben wir zu Abend gegessen und sind dann schon um 1 Uhr todmuede ins Bett gefallen.

Der naechste Tag. Gut gefruehstueckt im Hotel, wollten wir eigentlich zum ‚Grand Palace’. Doch das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Geregnet wie aus Kuebeln hat es... Also war wieder shoppen angesagt :-) Das ist auch das Beste, was man hier machen kann, bei den Preisen!
Wir haben uns ein Taxi zur naechsten Bahnstation genommen, um dann mit dem Sky-Train zum Chatuchak Market zu fahren. Der Sky Train in Bangkok ist ein Erlebnis der besonderen Art, vor allem fuer uns drei Inderinnen, die jeglichen Bezug zur modernen Welt verloren hatten ;-)
Die Autos fahren tatsaechlich auf Spuren - sowas sieht man in Indien selten!

Der Chatuchak Markt besteht anscheinend aus etwa 9000 Staende auf einem riesigen Areal. Ihr koennt euch echt nicht vorstellen, wie krass das war. Wir haben fast den ganzen Tag da verbracht und schaetzungsweise etwa ein Viertel davon gesehen. Abends war jeder von uns schwer beladen mit Einkaufstueten und das Portmonai war um einiges leichter geworden, was aber immer noch in keinem Verhaeltnis zu den riesen Einkaefen stand.
Fuer den Abend hatten wir eine Verabredung mit meinem Studienkollegen aus Hamburg, der aus Bangkok stammt und hier auch zur Zeit sein Prakitkum macht. Mit seiner Familie sind wir in einer sehr schoenes Restaurant direkt am Chao Phraya River gegangen und haben uns echt Thai-Kueche vorfuehren lassen. Hm... lecker!

Die Nacht haben wir in diversen Kneipen, Clubs und Bars verbracht, viele Backpacker aus der ganzen Welt kennengelernt, und wieder einmal den tollen Musikgeschmack der Thailaender in Form von Livemusik genossen.

Da es am Abend wieder sehr geregnet hat, standen die Strassen teilweise einen halben Meter unter Wasser. Als wir von einer Bar in die naechste gezogen sind, mussten wir die Schuhe ausziehen und sind barfuss durch den Regen gerannt, was ein Heidenspass war, weil es echt warm war. Wir wurden klitschnass, aber das hat uns nichts ausgemacht, wir haben uns einfach trocken getanzt.
Irgendwann gegen morgen sind wir bei einer Gruppen junger Leute haengen geblieben, die auf der Strasse sassen und einer hat Gitarre gespielt. Ein Kanadier, der seit 2 Jahren in Bangkok lebt, ein israelischer Jornalist, ein Oesterreicher auf Durchreise, eine betrunkener Australier und ein Gitarrespielender Thailaender, man war das ne nette Atmosphaere. Hin und wieder sind neue Leute dazugestossen und wieder weitergesogen. Wir sassen dort bis die Sonne aufging, haben gequatscht und gesungen.
Drei Stunden Schlaf sind dann doch ein wenig wenig, denn als wir um 10Uhr beim Fruehstueck sassen, wussten wir noch nicht so recht, wie wir den Tag ueberleben sollten. Wir mussten noch zum ‚Grand Palace’ - denn ohne dort gewesen zu sein, war man nicht richtig in Bangkok. Also auf! Das Wetter war toll, richtig heiss und blauer Himmel.
Nachmittags waren wir nochmal Essen in Kao San, nochmal shoppen (die letzten Baht ausgeben) und ich hab mir noch ne Thai-Massage gegoennt! Sehr zu empfehlen.
Abends ein letzes Mal durch die hellerleuchtete Kao San Road schlendern - ich wollte noch net heim!
Und dann auf zum Flughafen! Was fuer ein Wochenende...

http://reisen.msn.de/reise-magazin/serien/bangkok-in-48-stunden/index.html
(wir hatten mehr Zeit haben aber weniger gesehn *g*)


Noch n paar lustige Bilder:



Hier kann man wirklich alles kaufen! Mit dem Gesetz nehmen die das nicht so ernst...Wie viele Menschen sind auf dem Bild?

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