Dienstag, 31. Juli 2007

Wochenendtrip nach HAMPI

Und mal wieder hatten wir einen aufregenden Wochenendtrip geplant, diesmal nach Hampi, knapp 400km noerdlich von Bangalore. Zugtickets waren gebucht, fuer rund 10 Euro 10 Stunden Uebernachtfahrt im Schlafabteil mit AC, Bettwaesche und Fenstern! Freitag abend gings los, schon die Rikshawfahrt zum Bahnhof war aufregend, da wir nen Fahrer hatten, der es etwas zu gut mit uns meinte und um verstopfte Strassen zu umfahren einen riesen Umweg gefahren ist. Nach einer knappen Stunde wurden wir langsam nervoes, was wenn wir unseren Zug verpassen? Nach einer kurzen Diskussion mit dem Rikshawfahrer, in der wir ihm vorwurfen absichtlich einen Umweg zu Fahren und er ganz entruestet "I am nit a cheater" von sich gab, ging mit einem Affentempo zum Bahnhof und rein in den Zug. Ueberraschenderweise konnte ich recht gut schlafen, obwohl sich die Jungs die besseren Betten ganz oben geschnappt hatten und ich in der Mitte schlafen musste.
Morgens um 8 Uhr kamen wir in Hospit an. Von da aus mussten wir noch eine Rikshaw nach HAmpi nehmen. Unser Rikshawfahrer dort, den Ralf uebrigens schon kannte, von seinem letzten Hampiaufenthalt, erzaehlte uns, dass in Hampi zur Zeit ein Film gedrehrt wird und er befuerchtet alle Gaestehaeuser waeren ausgebucht. Doch wir hatten Glueck (oder Pech...), der Filmdreh war am Tag zuvor beendet worden und wir fanden 2 schoene Zimmer in einem gemuetlichen Gastehause mit Dachterasse mitten in Hampi.

Kaum war das Gepaeck verstaut hatten sich die Jungs auch schon zwei Motorraeder ausgeliehen und wir machten uns auf, die Gegend zu erkunden.

Hampi ist ein recht kleiner Ort, der nur vom Tourismus lebt, doch trotzdem ist es noch nicht ueberlaufen und recht normal geblieben. Rund um Hampi findet man unzaehlige von alten Tempeln in mitten atemberaubender Landschaft.

Gegen mittag trafen wir uns mit Claudi, die die Woche in einem Dorf in der Naehe verbracht hatte und das Wochenende mit uns verbringen wuerde. Wir fuehren zum "Mango Tree" Restaurant, das schoenste Restaurant der Gegend. Inmitten von Bananenfeldern mit Blick auf den Fluss konnte man dort fuer wenig Geld, auf dem Boden sitztend die Ruhe geniessen und einfach ausspannen. Oder schaukeln :-)


Den Nachmittag ueber fuehren wir von Tempel zu Tempel, von Steinhaufen zu Steinhaufen. Wir kletterten diverse Berge hoch und genossen die tolle Aussicht.


Den Tag liessen wir mit einem schoenen Abendessen und ein paar Bier bei Mondschein auf der Dachterasse unseres Gaestehauses ausklingen.

Den naechsten Tag starteten wir wieder mit einem schoenen Fruehstueck im "Mango Tree". Anschliessend besichtigten wir den Haupttempel von Hampi, der mit 52m der zweithoechste Tempel in ganz Indien ist. Heute durften auch wir Maedels mal fahren und die Jungs haben sich brav hinten drauf gesetzt. Die Inder, an denen wir vorbei gefahren sind, haben ganz schoen bloed aus der Waesche geschut - verkehrte Welt :-)



Nachmittags beschlossen wir zu einem Tempel auf der anderen Seite des Flussen zu fahren. Doch da der Brueckenbau nur halbfertiggestellt und dann abgebrochen wurde...


mussten wir improvisieren:


Auf der anderen Seite angekommen fuhren zum Affentempel, der auf einem Berg lag. Von dort aus hatten wir wieder einen wunderschoenen Ausblick ueber die Gegend...


Doch als wir am Abstieg waren hat es richtig abgefangen zu regnen, ein typisch indischer Monsunregen eben! Innerhalb von Sekunden waren wir durchnasst bis auf die Haut und die einzige Moeglichkeit sich etwas unterzustellen war in einer kleinen Hoehle, an der jedoch auch rechts und links an der Wand das Wasser runterlief. Doch wir und die anderen Inder haben uns nen riesen Spass draus gemacht und gesungen und getanzt um uns warm zu halten!


Unsere einzige Sorge war nur, was machen wenn es nicht rechtzeitig aufhoerte und das 'Boot' ueber den Fluss nicht fahren wuerde... Doch alles wurde gut, nach ungefaehr 1,5 Stunden liess der Regen soweit nach, dass wir uns auf unsere Motorraeder schwingen konnten und die Rueckreise antreten konnten. Nach einem schnellen Abendessen gings dann schone wieder zum Bahnhof und in den Zug zurueck nach Bangalore.

Urspruenglich haetten wir um 6 Uhr morgens in Bangalore ankommen muessen. Als mich Jonny dann mit den Worten weckte " Es ist 7.30Uhr - wir sind dran vorbei gefahren!", wurde mich schon etwas anders. Doch schnelle stellte sicher heraus, der Zug hatte Verspaetung und wir waren noch lange nciht in Bangalore... Nach knapp 13 Stunden Fahrt, mit mehr als 2 Stunden verspaetung erreichten wir unser geliebtes Bangalore wieder. In der Morning Rush Hour brauchten wir dann leider ueber eine Stunde zum Gaestehaus, schnell duschen, was Essen und auf zur Arbeit!

Dienstag, 24. Juli 2007

Aller Abschied ist schwer...

Am Wochenende stand Bastis Heimreise an. Deshalb wurde letzte Woche nochmal schwer gefeiert!!! Am Mittwoch waren wir im AMNESIA bei Virens Geburtstag. Tolle Outdoor-Location mit Pool und guter Musik und jeder Menge feierwuetiger Menschen! Das Motto war "The hottest couple in the pool gets champaign for free!". Da waren Jonny und Basti natürlich dabei ... :-) Champagner gabs nicht, trotzdem wars n rieses Spass!

Dann waren wir Freitag im Kino nen Bollywood Film anschauen. Eigentlich steh ich da ja nicht so drauf, aber wenn man schon in Indien ist, muss man das auch mal mitgemacht haben. Der Film war auf Tamil ohne Untertitel und viel zu laut. Zum Glueck hatten wir noch Pritvi dabei, der uns nebenher die Story erklaeren konnte. Was wohl auch typisch fuer indische Kinos ist, ist, dass es viiieeel zu laut ist. Ich musste mir echt die Ohren zeitweise zu halten. Außerdem dauern Bollywoodfilme mindestens doppelt solang wie normal - unserer ging 3,5 Stunden!!! Zum Glueck gabs ne Pause und wir haben uns Ohrstoepsel aus Servietten gebastelt. Nun war die Lautstaerke die eines normals deutschen Kinos.

Samstag waren wir dann noch brunchen im "Leela Palace", dem besten Hotel Bangalores. Fuer umgebrechnet 20 Euro konnten wir uns den Magen mit allerlei Koestlichkeiten voll schlagen.
Gegen nachmittag wurde der Himmel richtig dunkel und wir beschlossen schnell eine Rikshaw zu suchen (was fast unmoeglich ist, wenn es bereits regnet). Was wir nicht ahnen konnten, war, dass es gleich richtig anfangen sollte zu regnen. Mein erster richtig heftiger Monsunregen in Bangalore... und dann hat auf halber Strecke auch noch die Rikshaw ihren Geist aufgegeben. Die Strassen waren ueberflutet und nichts ging mehr... Echt abendteuerlich. Irgendwann sind wir dann noch mit Bus und aehnlichem ;-) heimgefahren und pitschnass daheim angekommen.
Basti beim Versuch die Rikshaw anzuschmeissen ... Ging leider nichts mehr!
Wie wollten urspruenglich abends noch richtig feiern gehen, doch bei dem Wetter hatte keiner von uns mehr Lust vor die Tuer zu gehen. Sogar Pizzalieferanten haben gestreikt und das Telefon ausgeschlatet, also mussten wir im Gaestehaus noch die Reste vom Dinnerbuffet pluendern.
Haben dann unsere eigene Party gemacht und das Wohnzimmer zum Dancefloor umfunktioniert. Doch um 1.30 Uhr mussten wir los zum Flughafen... War echt komisch, Basti gehen zu lassen, wo wir vier - Basti, Ralf, Jonny und ich - die letzten 3 Wochen fast 24/7 alles zusammen gemacht haben... Tja, da warens nur noch drei... Basti - du wirst uns fehlen!
Ueber Bangalore:
http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/27/0,3672,5254523,00.html http://www.heute.de/ZDFmediathek/inhalt/14/0,4070,5268654-6,00.html

Sonntag, 22. Juli 2007

The Golden Triangle

Letztes Wochenende haben wir nen "kleinen" Ausflug gemacht. Da Basti sein letztes Wochenende in Indien hatte und noch was "Großes" unternehmen wollte, hat er uns überredet, seinen Freund Max in Delhi zu besuchen. Einen "kleinen" Ausflug zum neuen Weltwunder, dem TAJ MAHAL musste natürlich mit drin sein. Und wenn man schon mal da ist, muss man sich auch noch Jaipur, dir Hauptstadt Rajasthans, anschauen. Also mussten wir fleißigen Praktikanten uns noch nen Tag frei nehmen, um das Abendteuer "Nord-Indien" auch einigermaßen ausnutzen zu können. Natürlich war die Zeit immer noch viel zu kurz.

Wir sind Freitag direkt von der Arbeit an den Flughafen, um von dort aus den 2,5 h Flug nach Delhi, der Hauptstadt Indiens und 13 Millionen Menschen Stadt, anzutreten. Dort wurden wir von Max und einem eigens für die drei Tage angemieteten Fahrer in Empfang genommen. Sofort ging die Reise weiter. Wir wollten über Nacht nach Agra fahren, um dort den Sonnenaufgang am Taj Mahal zu genießen. Doch daraus sollte zunächst nichts werden, denn näher als 2km kam man morgens um 4.30 Uhr nicht an den Taj Mahal heran... Aber halt! Wir waren ja in Indien! "Baksheesh" war das magische Stichwort. Heißt soviel wie "Bestechung" und ist hier im Land (leider) Gang und Gebe. In diesem Fall zu unserem Glück, denn mit nur umgerechneten 20 Cent für jeden der fünf Guards durften wir näher ran und auf den Parkplatz fahren. Wir haben uns dann zu Fuß weiter auf den Weg gemacht. Es war noch dunkel und man hörte Gebetsgesänge aus der Ferne. Doch die Mauern um den Taj Mahal sind hoch und machten erst um 6 Uhr ihre Pforten für Touristen auf. Zu unserem Glück trafen wir einen Inder, der (natürlich wieder gegen eine kleine Entschädigung) bereit war, uns an einen "geheimen" Platz zu bringen, von dem aus man den Sonnenaufgang über dem Taj Mahal sehen könne. Der Weg führte uns im Morgengrauen durch einen kleinen Garten auf eine Anhöhe und als wir uns umdrehten ragte tatsächlich die Kuppel des Taj Mahals vor uns in den Morgenhimmel...
(FOTO)
Bis um 6 Uhr genossen wir dieses wunderschöne Bild, um dann, wie alle anderen Touristen durch das Haupttor auf das Gelände des Taj Mahals zu gehen. Sehr dreist fand ich ja, das der Eintritt für Foreigners umgerechnete 15 Euro und für Inder gerade mal 40 Cent kostete! Aber der Anblick, der sich einem bot, lohnte jeden Rupee!!!
Erst mal schön chillen im Pak vorm Taj Mahal :-)
Und ich bin Kamel geritten!!! Naja, drauf gesessen zumindest :-P

Am Mittag schauten wir uns noch ein anderes Wahrzeichen Agras an, das AGRA FORT.
(im Hintergrund der Taj Mahal)
Danach gings weiter nach Jaipur. Die 230 Kilometer raus aus Uttar Pradesh rüber nach Rajasthan waren aufregend und auch anstrengend. Die Landschaft war schön und beeindruckend, doch auch von Armut geprägt. Die Straßen waren in einem katastrophalen Zustand, weswegen an Schlafen kaum zu denken war.
(FOTO ziegen)
In Jaipur angekommen, nahmen wir uns ein Zimmer in einer Art Jugendherberge und nach dem Abendessen flogen wir nur noch wie tot ins Bett...
Am nächsten Tag schauten wir uns zunächst die Innenstadt an. Jaipur ist bekannt für seine pinken Hauswände und den vielen Tieren auf den Straßen.


Da kann man sich kaum vorstellen, dass man in der Hauptstadt Rajasthan ist, die 2 Millionen Einwohner hat.
Auf der Suche nach Touristen-untypischen Plätzen wagten wir uns in die Hintergassen abseits der Menschenmengen. Was uns dort erwartete war einfach unbeschreiblich: Armut und Dreck, Fröhlichkeit und Lachende Kinder, Tiere und Menschen auf engstem Raum...

Unser nächstes Ziel war das Nahahgarh Fort, doch stattdessen landeten wir um 11km entfernten Amber Fort. Ja, man muss flexibel sein in Indien, denn meistens kommt alles anders als geplant! (Unsere Fahrer war ein wenig orientierungslos…) Doch auch das Amber Fort war beeindrucken schön und wir beschlossen einen kleinen Spaziergang ins angrenzende Dorf zu machen. Dort hatten wir in einem kleinen "Restaurant" ("Drecksloch" oTon Max) ein sehr einfach, doch leckeres Mittagessen, um dann in der prallen Mittagshitze zurück zum Fort zu laufen.

Danach sind wir noch einmal kurz nach Jaipur rein, um festzustellen, dass der Hawa Mahal und der City Palace bereits geschlossen waren. Deshalb machten wir uns auf den Weg zurück nach Delhi. Ursprünglich wollten wir dort abends noch tanzen gehen, doch bis wir bei Max alle geduscht und gegessen hatten, war es nach 10. Wir versuchten noch irgendwo ein Bierchen herzubekommen, doch das stellte sich als unmöglich heraus.
Am nächsten Tag wollten wir uns Delhi anschauen. Max hatte uns einen Fahrer organisiert, der uns den ganzen Tag von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kutschieren sollte.

Gate of IndiaLutus Temple

Am Abend flogen wir gegen 9 Uhr zurück nach Bangalore, um dann um 1 Uhr todmüde ins Bett zufallen mit dem Wissen, am nächsten Tag wieder früh aufstehen und arbeiten zu müssen... Aber was tut man nicht alles für so ein tolles Wochenende?!?

Donnerstag, 12. Juli 2007

Fast 2 wochen...

13 Tage bin ich nun schon in diesem neuen und aufregenden Land… und es komm mir vor als waer ich noch nie woanders gewesen! Die Zeit vergeht wie im Fluge, ich erlebe soviel und habe gar keine Zeit darueber nachzudenken, wie mir geschieht. Rikscha fahren, Preise aushandeln, Arbeiten gehen, alles wird langsam zur Normalitaet.

Das beste was mir passieren konnte, war, dass ich Basti, Ralf und Jonny gleich kennengelernt habe. So hatte ich wirklich einen einfachen Start und war kaum auf mich allein gestellt. Ausserdem war mir bis jetzt nie langweilig. Diesen Montag hatte ich meinen ersten etwas ruhigeren Abend, den ich dann auch richtig genossen habe!

Letzte Woche waren wir nach der Arbeit mal shoppen, mal zum Sport, mal tanzen in einem der zahlreichen Clubs in Bangalore. Ausserdem waren wir auf einer indischen Verlobung. Dafuer mussten wir uns natuelich noch traditionell indisch einkleiden.

Sehen wir nicht schick aus?

Da das Paar zur Familie des Polizeichefs von Bangalore gehoerte, wurden wir mit dem Polizeiauto zum tollsten Hotel Bangalores gefahren. Mit Beziehungen geht in Indien so einiges!

Die Verlobung wurde nur im engsten Familienkreis gefeiert und jeder musste einmal aufs Foto.

Freitag haben wir nach einem gemuetlichen Abendsessen etwas ausserhalb Bangalores zuhause im Appartment nochmal WM Felling wieder aufkommen lassen und „Deutschland – ein Sommermaerchen“ angeschaut. Dadurch haben wir es tatsaechlich geschafft bis 3.30 Uhr indischer Zeit wach zu bleiben, damit wir meiner Schwester in Deutschland puenktlich um 0.00 Uhr zum 16. Geburtstag ein Staendchen singen und gratulieren konnten.

Am Wochenende waren wir dann nur zu zweit, Basti und Ralf waren auf nem Wochenendtrip. Jonny und ich haben die Zeit zum shoppen und sightseeing (MG Road, Lalbagh Botanical Garden, Bull Temple, City Market...) genutzt.

Samstag abend waren wir mit ein paar deutschen Arbeitskollegen von Jonny im Club „Zero G“, der sich auf dem Dach eines Hochhauses befindet und man hinter der Bar direkt auf Bangalore schauen kann.

Jetzt bin ich ja auch schon in meiner zweiten Arbeitswoche hier. Langsam normalisiert sich alles. 7 Uhr aufstehen, 7.20 Uhr zum Fruehstueck, 7.35 Uhr Shuttle zum SAP Campus, 8 Uhr Arbeitsbeginn, hin und wieder um 10 Uhr Juice-Break(frisch gepresst, der Becher 20 Cent), 13 Uhr Lunch (grosse Auswahl an Nord- und Suedindischem Essen, sehr scharf, aber lecker!) 17 Uhr Shuttle zurueck(wenns mehr Arbeit gibt kann man auch n Shuttle um 19 Uhr nehmen). Anschliessend geh ich oefters mit Basti ins Gym oder Joggen. Gestern war ich zum ersten Mal mit Ralf beim Yoga, das war auch echt anstrengend und hat Spass gemacht - werd ich jetzt wohl oefters machen. Irgendwas ist also immer, heute wollen wir wieder ins „Beach“ (Ladies Night), ja und morgen... da gehts nach DELHI!!!

Montag, 2. Juli 2007

Möge das Abenteuer beginnen...

Freitag Nacht bin ich nach 9 Stunden Flug, einer schlaflosen vorhergegangenen Nacht (DANKE Mädels für den schönen Abschied) und einem flauen Gefühl im Magen hier in Bangalore gelandet. Als ich das Flughafengebäude eine Stunde nach der Landung verlassen hab, weil das Gepäck ewig nicht kam, dachte ich schon, mein Abholservice wartet bestimmt nicht mehr... Doch ich hatte Glück - unter den etwa hundert Schildern verschiedenster Abholdiensten konnte ich auch eins mit der Aufschrift "JULIA MAYER - SAP Labs India" entdecken! Auf der Fahrt zum Guesthouse konnte ich mein Glück kaum fassen, ich war tatsächlich in Indien!!! Und ich musste zu meiner Überraschung feststellen, dass die Inder Linksverkehr haben :-P
Ich wurde dann beim Guesthouse nachts um halb 2 rausgeworfen. Wie komm ich jetzt an einen Zimmerschlüssel, dachte ich mir. Doch da waren noch ein paar Inder an der Rezeption. Nur verstand ich deren Englisch leider nicht... Und sie mich wohl auch nicht. Es hat etwa eine halbe Stunde und 4 weitere Inder benötigt, bis der entscheidende Anruf getätigt wurde. Noch schnell ein Formular ausfüllen und dann schlaaaafen.... bis Samstag mittag!
Erst wusste ich nicht so genau, wo war ich, was war passiert? Dann fiel es mir wieder ein, Indien, Bangalore, SAP, Praktikum... Aber wie gings jetzt weiter? Von meinen Mitbewohnern keine Spur zu sehen, ich irgendwo in Banglore und mein Essensvorrat beschränkte sich auf einen lausigen Apfel... Dann hab ich die westlich aussehenden Jungs im Pool gesehen (Ja, wir haben tatsächlich hier im Innenhof nen Pool!!!). Schnell stellte sich raus, dass sie auch aus Deutschland waren und gleich noch zum Essen einkaufen gehen wollten und mich mitnehmen wüden :-)
Erst waren wir in einem kleinen indischen Imbiss. Ich hatte den anderen blind vertraut und einfach auch "Paper Marsala Dosa" bestellt. War lecker, aber nur mit der rechten Hand essen stellte sich als schwieriger als erwartet heraus. Außerdem sollte man beim Trinken den Flaschenhals nicht mit dem Mund berühren, wegen Keimen und so, das muss ich auch noch üben.
Ja und dann haben sie mich auch gleich abends noch mit in nen Club in die Innenstadt genommen. Die "I-Bar" ist in der Nähe der MG-Road und mit der Rikscha für 130 Rupees (~2,50€) etwa eine halbe Stunde entfernt. Der Eintritt kostet eigentlich 1000 Rupees, aber dank Vitamin B standen wir auf der Gästeliste.
Kulturschock - modernes Indien. Ich hatte mich ja recht gut über Indien belesen, aber dass die Mädels in Clubs in knappen Oberteilen zu sexy Beats mit ihren Freunden tanzen und dazu Vodka-Lemon trinken, hat mich so gar nicht an das erinnert was ich in den Reiseführern gelesen hab. Dass ich in nicht in Deutschland war, hab ich dann erst wieder gemerkt, als um 23.30 Uhr die Musik ausging und wir freundlich gebeten wurden, jetzt doch bitte zu gehen - Sperrstunde!
Sonntag wollten die Jungs Brunchen gehen... doch auch hier fühlte man sich nicht wie in Indien sondern viel mehr wie auf Ibiza im Cluburlaub...

Bei Champagner im Pool unter Palmen lließ es sich aushalten!

Ich hatte also ein wunderschönes erstes Wochenende, doch heute ging der Ernst des Lebens los. Arbeiten... ?!? Neee, nur mit der Ruhe. Die Inder sind nicht so schnell. Heut hieß es erst mal rumsitzten und warten. Mein Systemaccount wird erst die nächsten Tage freigeschaltet, meine Access Card bekomm ich wahrscheinlich morgen. Und im Laufe der Woche werd ich mich dann mal mit meinem Manager zusammen setzten und bespechen an was ich so arbeiten könnt! Bin übrigens in der Abteilung "Development & Breakthrough Innovations"- hört sich doch klasse an, oder?!?
Na, da kommt sicher noch einiges auf mich zu, ich freu mich jedenfalls schon!